Wer kommt nach der Generation Z in die Fahrschulen?

19. August 2024

Ansprechpartner:

Christian Kohler
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Eine Untersuchung des SINUS-Instituts untersucht die Veränderungen der jungen Generation. Sie nimmt dabei diejenigen in den Fokus, die in den nächsten Jahren in die Fahrschulen kommen: die 14- bis 17-jährigen.

Waren Fahrschüler früher wirklich anders? Eine Studie der SINUS-Markt- und Sozialforschung versucht darauf eine vernünftige Antwort zu finden. Die Studie wird seit 2008 im 4-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Im Sommer 2024 wurde die fünfte Auflage veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit den 14- bis 17-jährigen, also mit den künftigen Fahrschülerinnen und Fahrschülern. Die Herausforderung dabei: Es bleibt schwierig bis unmöglich, eine gesamte Generation über einen Kamm zu scheren. Trotzdem enthalten die Ergebnisse einige Erkenntnisse, die für Fahrschulen relevant sind. Kürzlich wurden sie auf über 300 Seiten veröffentlicht.

Bodenständigkeit im Trend

Allen voran ist bemerkenswert, was die Forscherinnen und Forscher einen Regrounding-Trend nennen. Sie bezeichnen damit die vorherrschende Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Halt und Geborgenheit. Damit verbunden sei eine ungebrochen hohe Wertschätzung der Familie. Damit widerspricht die Studie erneut all denen, die der Masse der Jugendlichen eine übermäßige Ich-Bezogenheit attestiert. Im Gegenteil. Die Studie formuliert: „Der Aspekt des Bewahrenden, Nachhaltigen ist für viele Jugendliche sogar noch wichtiger geworden.“ Jugendliche würden in der weitaus überwiegenden Zahl nach „Normalbiografien“ streben. Klassische Tugenden erleben eine Renaissance.

Positiv sei ebenfalls, dass trotz multipler Krisen (Klima, Corona, Kriege) der typische jugendliche Optimismus nicht verloren gegangen sei. Sorgen sind zwar vorhanden, werden allerdings meistens überlagert von typischen privaten Sorgen, die mit dem Erwachsenwerden zu tun haben, damit wie man seinen Platz in der Gesellschaft findet und wie sich der eigene Übergang ins Berufs- und Erwachsenenleben entwickelt.

Die Krux mit der Digitalisierung

Sehr aufschlussreich wird die Studie beim Thema Schule und digitale Lernformen. Viele attestieren ihren Lehrerinnen und Lehrern einen beträchtlichen Nachholbedarf in digitaler Kompetenz. Viele fühlen sich in diesem Punkt sogar den Lehrkräften überlegen. Das Gefühl zieht sich durch alle Schulformen. Es ist bei Jugendlichen im Gymnasium ebenso vorhanden wie in Real- und Hauptschulen. Allerdings führt dieses Gefühl mitunter zu einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Die Studienautoren warnen: „Jugendlichen, die eine Mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss anstreben, fällt Selbsteinschätzung oft schwer. Sie können ihre digitalen Kompetenzen in Bezug auf die Arbeitswelt nur schwer einschätzen, weil sie die Anforderungen der Arbeitswelt nicht kennen. Dies führt dazu, dass sich einige Jugendliche (vor allem Hauptschüler*innen) eher überschätzen, da sie sich aufgrund ihrer digitalen Alltagskompetenzen (Umgang mit Social Media, Onlineshopping und Streamingdiensten) auch für den Berufsalltag digital gut gerüstet fühlen.“

Fahrlehrinnen und Fahrlehrer, die die eigenen Eindrücke aus ihrem beruflichen Alltag mit den Forschungsergebnissen vergleichen wollen, können die Studie „Wie ticken Jugendliche? 2024“ bei der Bundeszentrale für politische Bildung downloaden. Das PDF steht kostenlos zur Verfügung.

https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/549130/wie-ticken-jugendliche-sinus-jugendstudie-2024/

Foto von Lesli Whitecotton auf Unsplash
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