Wird die Zahlungsmoral schlechter?

20. Januar 2025

Ansprechpartner:
Christian KohlerVEREINBAREEN
20. Januar 2025
Ansprechpartner:
Christian KohlerIn diesen Tagen beklagen viele Fahrschulen, die Zahlungsmoral von Fahrschülerinnen und Fahrschülern würde sich verschlechtern. Ist da was dran?
Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer ärgert sich über hohe Außenstände oder wenn eine Lieferung überhaupt nicht bezahlt wird. So ist das auch in der Fahrschule. Es nervt, wenn man gut ausbildet und hinterher trotzdem seinem verdienten Geld hinterherlaufen muss. Manchmal werden Rechnungen später bezahlt, in einigen Fällen überhaupt nicht. Hohe Außenstände summieren sich zu einer ernstzunehmenden Quelle für finanzielle Schwierigkeiten. In letzter Zeit monieren Fahrschulen häufiger, dass sich die Zahlungsmoral ihrer Fahrschüler verschlechtern würde. Trifft das zu – oder ist das nur ein subjektiver Eindruck?
Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Leider fehlt eine gesicherte Datenbasis. Auch in vergleichbaren Branchen werden kaum Daten erhoben. Trotzdem mehren sich die Anhaltspunkte, die eine allgemein nachlassende Zahlungsmoral nahelegen.
51 % der Fahrschulen beklagen sinkende Zahlungsmoral
Als erstes Indiz steht seit kurzem eine Einschätzung der Fahrschulinhaber zur Verfügung: Die Zahlungsbereitschaft der Fahrschüler ist schlechter geworden oder leicht schlechter – das sagen rund 51 % der befragten Fahrschulen. Sie wurden im Rahmen der DATAPART Expertenbefragung im Herbst 2024 um eine Einschätzung gebeten. Eine unveränderte Zahlungsmoral beobachten rund 34 % der Befragten. Lediglich rund 15 % sehen für ihr Unternehmen, dass sich die Zahlungsbereitschaft ihrer Fahrschüler verbessert hat.
Wer bezahlt eigentlich?
Eine detaillierte Analyse kommt nicht ohne den Hinweis aus, dass die Rechnungen, die Fahrschulen stellen, häufig von den Eltern bezahlt werden. Das statistische Bundesamt meldet: Gut 60 % der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren stehen finanziell noch nicht auf eigenen Beinen. Rund die Hälfte lebt dabei vom Geldbeutel der Eltern oder anderer Verwandter. Demzufolge ist der Führerschein und seine Bezahlung nicht zuletzt eine soziale Frage. Die Hans-Böckler-Stiftung hat vor Jahren festgestellt, dass sich rund 12 % der deutschen Erwerbstätigen in einer Zone dauerhafter Prekarität befinden. Damit werden finanziell missliche Lagen bezeichnet, in die Menschen dauerhaft geraten, zumeist trotz festem Einkommen. Auch hier bestätigt sich: Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich.
Der Befund deckt sich ungefähr mit den Zahlen des Statistischen Bundesamts, die bestätigen: Knapp 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland waren 2023 armutsgefährdet. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 14,0 %. Gerade die Jugendlichen aus solchen Haushalten sind auf einen Führerschein angewiesen. Aus Sicht der Fahrschulen handelt es sich um Kundschaft, auf die man gewiss nicht verzichten will.
Jeder Zehnte hat Zahlungsrückstand
Belastbare Zahlen über die Zahlungsrückstände deutscher Kunden liegen seit kurzem von Versorgungsbetrieben vor. Im Jahr 2023 lebten laut Statistischem Bundesamt 5,4 % der deutschen Bevölkerung in Haushalten, die ihre Rechnungen für Strom, Heizkosten oder Wasser nicht immer pünktlich bezahlten. 2022 lag dieser Anteil noch bei 4,3 %. Der Prozentsatz stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2019 waren es nur 2,2 %. Es spricht einiges dafür, dass der Eindruck, den viele Fahrschulen äußern, nicht völlig von der Hand zu weisen ist: Die Zahlungsmoral wird flächendeckend schlechter.
Factoring als Lösung
In diesem Punkt hilft DATAPART mit seiner fahrschulspezifischen Factoring-Lösung nicht nur den Fahrschulen, sondern auch den Fahrschülerinnen und Fahrschülern. Im Gegensatz zu anderen Factoring-Formen kauft DATAPART die Forderungen ohne vorige Bonitätsprüfung an. Kein Jugendlicher bleibt außen vor. Trotzdem können Fahrschulen sicher sein: Dank Factoring entsteht aus jeder pädagogischen Leistung eine Einnahme. Darüber hinaus profitieren Fahrschulen von der finanziellen Planungssicherheit, die ein Factoring-Partner mit sich bringt. Daneben spart die Fahrschule dort Zeit, wo es am angenehmsten ist: im Forderungsmanagement und bei den Mahnungen.
Foto: Bernd Sautter