Fahrlehrer als Job. Eine gute Arbeit?

Autor: Bernd Sautter

5. Dezember 2023

Kein Zweifel: Der Fahrlehrerberuf ist ein fordernder Job. Die schönen Seiten verdeutlicht eine aktuelle Studie, die unterschiedliche Berufsgruppen vergleicht. Allerdings entlarvt sie auch häufig übersehene Stressfaktoren.

Gute Nachrichten nach vorne: Lehrkräfte aller Disziplinen und Fächer plagen kaum Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Sie können in der Ausgestaltung ihrer täglichen Arbeit eigene Ideen einbringen. Die Pädagoginnen und Pädagogen vereint das gute Gefühl, wichtige Beiträge für die Gesellschaft zu leisten. Das geht aus der Studie „Gute Arbeit“ hervor, die der DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) dieser Tage vorgelegt hat. Im Rahmen der Erhebung wurden in den letzten zwei Jahren rund 25.000 Beschäftigte quer durch die deutsche Berufslandschaft befragt. 

Vorteil für ausgeglichene Charaktere

Der kleine Nachteil einer solch breiten Studie besteht darin, dass Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer nicht gesondert ausgewiesen werden. Sie finden sich in der großen Gruppe der lehrenden und ausbildenden Berufe wieder, gemeinsam mit klassischen Lehrkräften, Sporttrainern und Hochschuldozenten. Trotzdem ist das große Bild, das die Studie liefert, durchaus aufschlussreich. 45 Prozent aller Personen in lehrenden Berufen geben an, dass sie bei ihrer Arbeit häufig Gefühle verbergen müssen. Kein Wunder: Den eigenen Frust lässt man sich im Schulungsfahrzeug besser nicht anmerken. Die Notwendigkeit zur emotionalen Selbstkontrolle ist bei pädagogischen Berufen vergleichsweise stark ausgeprägt. Sie ist ein Faktor, der das Berufsbild von anderen unterschiedet. 

Kaum Sorgen um die berufliche Zukunft

In der Studie kann man ebenfalls ablesen, dass Lehrkräfte ihren Beruf als besonders sinnvoll wahrnehmen. Der Vergleich zu 30 anderen Berufsfeldern im Rahmen der Studie fällt eindeutig aus. Das Schöne am Lehrberuf ist vor allem der Kontakt mit den Menschen und das Erfolgserlebnis, wenn jemand seine Prüfungen besteht. Diese Erfolge fehlen in anderen Berufsgruppen. Über Zeitdruck und nicht angemessene Einkommen klagen übrigens alle erhobenen Berufsgruppe unisono. Die Beschwerde über wenig Lohn ist bei Lehrkräften sogar vergleichsweise zurückhaltend. Noch viel zurückhaltender ist allerdings die Sorge um die Zukunft. 

Pädagoginnen und Pädagogen in Deutschland gehören zu einer Berufsgruppe, die sich sicher sein kann, dass ihre Fähigkeiten sogar in ferner Zukunft weiter nachgefragt werden. Gut zu wissen, in Zeiten von künstlicher Intelligenz und anderen Technologien, die die Arbeitswelt umkrempeln. 

Bild: Foto von ThisisEngineering RAEng auf Unsplash, lizensiert mit Unsplash Plus Lizenz

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